„Wild, ungezähmt, mächtig, legendär.
Manche Pokemon haben es dazu gebracht, so gesehen zu werden. Sie werden Legenden genannt, haben die Welt, wie sie jetzt ist, erschaffen. Ihre Macht übersteigt die der anderen, nur sie selbst können sich das Wasser reichen. Doch sind sie wirklich so mächtig, wie alle behaupten? Kann man sie wirklich nicht zähmen?
Dieser Frage bin ich jahrelang nachgegangen, ich habe sämtliche bekannten Regionen bereist, habe gefragt, gelesen und recherchiert. Gefunden habe ich einiges, aber nicht zu diesen Thema, nichts schien es dazu zu geben, ich lief Gefahr, aufzugeben. Doch ich fand etwas anderes. Aufzeichnungen über eine längst vergessene Insel, einst Teil von Kanto. Doch finden konnte man diese Insel nur, wenn man nichts Böses wollte.
Ich suchte die Insel und irgendwann fand ich sie auch. Ein Paradies, so würde ich es nennen. Unberührte Natur und Menschen, die mit den Pokemon im Einklang leben. Dieser Ort hatte uns seine Pforten geöffnet.
Somit recherchierte ich nun dort weiter, die Bibliotheken waren alt, uralt. Unbekannte Aufzeichnungen, nie gesehene Pokemon... der Traum eines jeden Forschers und mir erfüllte er sich endlich. Meine Forschungen brachten mich tiefer in die Geschichte dieser Insel, die Geschichte der legendären Wesen, die ich so verzweifelt suchte. Und ich fand, was ich finden wollte.
Die Legenden sind mit dieser Insel verbunden, jedes stattet ihr mindestens einmal im Jahr einen Besuch ab. Alle hundert Jahre kommen sie alle an dem selben Tag, alle Rivalitäten und Feindschaften sind vergessen, sie bleiben einige Wochen dort und verschwinden dann wieder. Wir erlebten einen solchen Tag und dank meiner Tochter war es mir möglich, mit ihnen zu reden. Es war anders, als ich es mir vorgestellt hatte, vollkommen anders, als je einer es würde sich ausmalen. Sie beantworteten meine Fragen, doch sie ließen viele Rätsel übrig.
Einst, vor tausenden von Jahren, erkannten die Legenden ihre Macht, die Möglichkeit, das, was sie einst erschaffen hatten, auch wieder zu zerstören. Dies war jedoch nicht ihr Wunsch, so erlaubten sie es den Menschen, ihre Macht unter Kontrolle zu halten. Doch natürlich nicht allen, nur eine Handvoll ist in der Lage, ihre Macht zu halten, ein Mensch für jedes Pokemon.
Die Menschen zeichnen sich aus, ihr Charakter ähnelt dem des jeweiligen Pokemon, das sie kontrollieren können, auf ihrem Handrücken erscheint ein Zeichen, welches die Legende symbolisiert. Allerdings wissen diese Menschen es nicht... sie kennen ihre Macht nicht.
Doch das sind noch nicht alle meine Forschungen, ich suchte weiter und fand. Nicht nur die Menschen sind besonders, auch die Insel. Sie enthält tief in ihrem Inneren verborgen acht Höhlen. Sieben für die Todsünden, eine für die Legenden. Die sieben habe ich bereits gefunden und erforschen können, doch die Sünden fehlten. Ich weiß nicht, wo sie geblieben sind... doch der Legende nach wandern sie über die Insel und gehen ihrer Bestimmung nach.
Die achte fand ich nicht und sie wurde auch nie gefunden. Alle Legenden, die ich dazu finden konnte, waren verschlüsselt.
Ich schreibe dieses Protokoll nicht, um mir alles merken zu können und nichts zu vergessen, so alt bin ich ja wohl nicht und mein Gedächtnis ist für sowas geschult. Nein, ich schreibe dieses Protokoll, um es später meinem Mentor zu geben, denn ich fand etwas unglaubliches. Um ehrlich zu sein, so wies mich Celebi darauf hin.
'Wenn das tausendste Jahr sich wiederholt, wenn die Legenden sich vereinen, so wird der Herr der Welt erscheinen und das Herz des Blattes wird sich öffnen, es lässt seine Erinnerungen frei und schenkt den Wesen ihre Magie, die sie einst verloren. Die Sünden werden keine mehr sein und Gerechtigkeit wird zur Dunkelheit gehören. Der Spiegel der Welt wird zerbrechen und des Baumes Untergang bedeuten.'
Ein wenig skurril, nur leider habe ich nie gefunden, was es bedeuten könnte, so möchte ich dieses Protokoll in erfahrene Hände geben, damit es den Feinden der Welt nicht zwischen die Finger kommt. Ich verstehe einen gewissen Teil nicht, denn die Legenden kommen vielleicht zusammen, doch sie lebten alle zu anderen Zeiten. Sie werden sich nie treffen.“
Protokoll von Frau A. Bork an Professor Eich, Verwahrungsort: 'Wolkenturm'